Eigentlich sollte es ja viele gute Gründe geben ins Theater gehen zu wollen. Aber so ein Tag im Leben eines Schülers ist doch schon sehr eng bemessen. Angefangen vom frühen Aufstehen, über schulische Aufgaben bis hin zur aktiven Freizeitgestaltung in der Woche und erst recht am Wochenende. Da bleibt wenig Zeit für Kultur in Form von Theaterbesuchen.
Und wenn viele Schüler es nicht schaffen ins Theater zu gehen, dann kommt das Theater eben in die Schule. Möglich wird dies durch die Aufführungen von Klassenzimmerstücken zu ganz unterschiedlichen Themen. In der vergangenen Woche waren die Schauspielerin Sarah Bonitz und Theaterpädagogin Elisa Weiß zu Gast in der Beruflichen Schule in der Klasse des Fachgymnasiums. Aufgeführt wurde das Stück „Pro An(n)a“. Worum es geht? Um Magersucht, um das neue Schönheitsideal und die Kunst des Verbergens. Denn Magersucht ist im direkten Umfeld ein großes Geheimnis. Nur gut, dass es das große anonyme Netz mit vielen Foren und Blogs gibt, in denen sich Betroffene Halt und Unterstützung holen, um gestärkt das Leben zu leben, das sie meinen das es das Richtige ist. Eine Stunde lang konnten 26 Schülerinnen und Schüler kurz in An(n)as Welt schauen und einen kleinen Einblick in den Tag einer betroffenen Schülerin bekommen. Genauso intensiv und anregend moderiete dann im Anschluss Frau Weiß als Theaterpädagogin das Gesehene und Erlebte.
M. Jenning